Dieser Beitrag ist erschienen im Kalligraphie-Rundbrief Nr. 3 von Juli 2025
Bei Schriftarten mit Schwellzug, bei denen mit elastischen Spitzfedern sowohl feine als auch breite Linien erzeugt werden, muß die Feder relativ häufig in die Tinte getaucht werden, weil die breiten Striche enorm viel Tinte verbrauchen.
Das ist nicht nur lästig und stört den Schreibfluss, es besteht auch immer die Gefahr, daß sich die Tinte beim Schreiben plötzlich tropfenweise von der Feder löst.
Eine Unterfeder kann Abhilfe schaffen, aber weil für Spitzfedern und Pfannenfedern keine separaten Unterfedern hergestellt werden, zeige ich Dir hier am Beispiel der No. 361 von Brause & Co (Stenofeder), wie Du dir mit einem dünnen Draht auf einfache Weise selbst behelfen kannst. Die Stenofeder ist sehr elastisch, wird noch hergestellt und aufgrund ihrer Form läßt sich der Draht sehr gut an ihr befestigen. Es gibt natürlich viele andere, ebenfalls geeignete Federn.
Das Material:
• die Stenofeder No. 361 von Brause & Co (zum Beispiel)
• ein Stück elastischer Blumendraht (Ø ca. 0,8mm, 12cm lang)
• evtl. eine feine Zange und
• etwas Fingerspitzengefühl.
Die folgenden Abbildungen zeigen die Unterseite der Feder.
1. Biege an einem Ende des Drahtes einen kleinen Haken, indem Du mit der Zange ca. 3 bis 4mm umbiegst.
2. Lege den Haken an das hintere Ende der Feder.
3. Wickle die erste Schlaufe fest um die Feder, damit der Draht eng anliegt.
4. Wickle den Draht locker in 5 bis 6 Schlaufen bis zur Mitte der Feder, ohne die Feder dabei zusammenzudrücken.
5. Ziehe die entstandene Drahtspirale ein wenig in Richtung der Spitze der Feder und drücke sie dann vorne ein bischen flach, damit sie beim Schreiben nicht das Papier berührt. Fertig.
Das Ergebnis ist beeindruckend. Mit einem Mal Eintauchen in die Tinte habe ich diesen Schnörkel gezeichnet:
Diese Anleitung als gedrucktes Faltblatt zusammen mit 10 Stück Draht kannst Du hier bestellen:
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